Kloster Eberbach 6.0 - Bodenradar

Bodenradaruntersuchung Kloster Eberbach Kreuzgarten
Bodenradaruntersuchung Kloster Eberbach Kreuzgarten

Ab dem Jahr 2010 wurde durch die Firma Posselt & Zickgraf Prospektionen mehrfach im Kloster Eberbach im Rheingau-Taunus-Kreis (Hessen) Bodenradarprospektionen durchgeführt. Die diesjährige Untersuchung im Auftrag des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen stellt den mittlerweile sechsten Einsatz des Bodenradars im Kloster dar. Der Fokus der aktuellen Arbeiten lag auf der Erforschung des Kreuzgangs, des Kreuzgartens und des östlich daran anschließenden Kapitelsaals. Vornehmliches Ziel der Prospektion waren neue Erkenntnisse zur umfangreichen klösterlichen Wasserversorgung, die auch schon bei früheren Prospektionen Gegenstand des Interesses war. Anders als in früheren Jahren kam im März diesen Jahres ein Zweifrequenz-System, bestehend aus einer 300 MHz- und einer 800 MHz-Antenne zum Einsatz. Dieses Messsystem ermöglichte eine Messwertaufnahme für einen Tiefenbereich von bis zu drei Metern unter der aktuellen Oberfläche in hoher Auflösung.

Im Laufe zweier Messtage wurde insgesamt eine Fläche von 1.500 m2 untersucht. Hierbei konnte eine Vielzahl an Strukturen erfasst. Neben wenigen modernen und geologisch-bodenkundlichen Strukturen enthielten die Ergebnisse vor allem archäologisch relevante Strukturen. Ein Großteil dieser gehörten unterschiedlichen Leitungs- oder Kanalsystemen an, deren weitere Verläufe teilweise bereits bei früheren archäologischen Untersuchungen erfasst und die auf der Basis der aktuellen Ergebnisse vervollständigt werden konnten. Andere bereits bekannte wasserbauliche Strukturen fanden mit den Ergebnissen des Bodenradars eine Bestätigung in ihrem Lageverhältnis. Neben wasserbaulichen Elementen konnten auch Bestandteile der klösterlichen Bebauung erfasst werden. Im Kreuzgarten wurden dabei Fundamentbestandteile des nur noch in Teilen existierenden Kreuzganges nachgewiesen. Im Kapitelsaal konnte neben einer einzelnen Fundamentstruktur, die zu einer älteren Bebauung gehören könnte, möglicherweise auch Bestandteile einer ehemaligen Fußbodengestaltung des Kapitelsaals festgestellt werden. Durch den diesjährigen Einsatz des Bodenradars wurde der Untergrund eines weiteren Bereichs des Klosters Eberbach auf archäologisch relevante Strukturen hin prospektiert. Zusammen mit den Prospektionen der Vorjahre wurde bis heute innerhalb des Gebäudebestandes des Klosters Eberbach sowie in den umgebenden Freiflächen eine Gesamtfläche von 1,18 Hektar mittels Bodenradar prospektiert.

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